Sustainable Finance: Selbstregulierung, Rahmenbedingungen & nachhaltige Finanzprodukte

Sustainable Finance: Selbstregulierung, Rahmenbedingungen & nachhaltige Finanzprodukte

Die Finanz­welt steht vor der Her­aus­for­de­rung, Nach­hal­tig­keit in ihre Kern­ge­schäf­te zu inte­grie­ren. Sus­tainable Finan­ce, ein Begriff, der immer mehr an Bedeu­tung gewinnt, umfasst Inves­ti­tio­nen, die öko­lo­gi­sche, sozia­le und Gover­nan­ce-Aspek­te (ESG) berück­sich­ti­gen. Der Arti­kel beleuch­tet die Rol­le der Selbst­re­gu­lie­rung, die not­wen­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen und die ver­schie­de­nen nach­hal­ti­gen Finanz­pro­duk­te, die zur Ver­fü­gung ste­hen, um eine nach­hal­ti­ge­re Zukunft zu gestal­ten. Es wird unter­sucht, wie die­se Ele­men­te zusam­men­wir­ken, um eine effek­ti­ve und trans­pa­ren­te nach­hal­ti­ge Finanz­land­schaft zu schaf­fen.

Die Bedeutung von Selbstregulierung im Sustainable Finance Sektor

Die Selbst­re­gu­lie­rung spielt eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Eta­blie­rung von Nach­hal­tig­keits­stan­dards und Best Prac­ti­ces im Finanz­sek­tor. Bran­chen­ver­bän­de und Initia­ti­ven erar­bei­ten frei­wil­li­ge Richt­li­ni­en und Kodi­zes, die über die gesetz­li­chen Min­dest­an­for­de­run­gen hin­aus­ge­hen. Die­se Initia­ti­ven tra­gen dazu bei, das Ver­trau­en der Inves­to­ren zu stär­ken und die Inte­gri­tät von Sus­tainable Finan­ce Pro­duk­ten zu gewähr­leis­ten.

Ein Bei­spiel für eine erfolg­rei­che Selbst­re­gu­lie­rungs­in­itia­ti­ve ist die Ent­wick­lung von bran­chen­spe­zi­fi­schen ESG-Stan­dards. Die­se Stan­dards defi­nie­ren mess­ba­re Kri­te­ri­en für öko­lo­gi­sche und sozia­le Aus­wir­kun­gen, die Unter­neh­men bei ihren Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen berück­sich­ti­gen sol­len. Durch die Ein­hal­tung die­ser Stan­dards kön­nen Finanz­in­sti­tu­te sicher­stel­len, dass ihre Pro­duk­te tat­säch­lich nach­hal­tig sind und nicht nur als sol­che ver­mark­tet wer­den (Green­wa­shing).

Die Trans­pa­renz ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt der Selbst­re­gu­lie­rung. Vie­le Bran­chen­ver­bän­de ver­öf­fent­li­chen regel­mä­ßig Berich­te über die Fort­schrit­te ihrer Mit­glie­der bei der Umset­zung von Nach­hal­tig­keits­zie­len. Die­se Berich­te schaf­fen Glaub­wür­dig­keit und ermög­li­chen es Inves­to­ren, die Per­for­mance von Sus­tainable Finan­ce Pro­duk­ten bes­ser zu beur­tei­len. Bei­spiels­wei­se enga­giert sich der Schwei­zer Ban­ken­ver­band für die För­de­rung von Rah­men­be­din­gun­gen für nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te. Die Selbst­re­gu­lie­rung ergänzt staat­li­che Maß­nah­men und trägt dazu bei, eine Kul­tur der Ver­ant­wor­tung und Nach­hal­tig­keit im Finanz­sek­tor zu för­dern.

Quel­le: Selbst­re­gu­lie­run­gen – Sus­tainable Finan­ce – The­men – Swiss Ban­king

Gesetzliche und Politische Rahmenbedingungen für Sustainable Finance

Neben der Selbst­re­gu­lie­rung sind gesetz­li­che und poli­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen uner­läss­lich, um Sus­tainable Finan­ce effek­tiv zu för­dern. Auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne wur­den in den letz­ten Jah­ren zahl­rei­che Geset­ze, Richt­li­ni­en und Initia­ti­ven ver­ab­schie­det, die Unter­neh­men und Finanz­in­sti­tu­te dazu anre­gen sol­len, ESG-Kri­te­ri­en in ihre Ent­schei­dun­gen zu inte­grie­ren und nach­hal­ti­ge Inves­ti­tio­nen zu för­dern.

Ein wich­ti­ger Mei­len­stein war die Ver­ab­schie­dung der EU-Taxo­no­mie-Ver­ord­nung (Ver­ord­nung (EU) 2020/852). Die­se Ver­ord­nung legt ein Klas­si­fi­ka­ti­ons­sys­tem für öko­lo­gisch nach­hal­ti­ge Wirt­schafts­ak­ti­vi­tä­ten fest und soll Trans­pa­renz und Ver­gleich­bar­keit bei nach­hal­ti­gen Inves­ti­tio­nen erhö­hen. Die EU-Taxo­no­mie defi­niert kon­kre­te Kri­te­ri­en, anhand derer beur­teilt wird, ob eine Wirt­schafts­ak­ti­vi­tät einen wesent­li­chen Bei­trag zum Kli­ma­schutz oder zur Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del leis­tet.

Auch die Bun­des­re­gie­rung hat eine Sus­tainable-Finan­ce-Stra­te­gie ent­wi­ckelt, um kla­re Rah­men­be­din­gun­gen für nach­hal­ti­ge Inves­ti­tio­nen zu schaf­fen. Die­se Stra­te­gie umfasst Maß­nah­men zur För­de­rung von ESG-Inte­gra­ti­on, zur Ver­bes­se­rung der Daten­ver­füg­bar­keit und zur Stär­kung des Bewusst­seins für Nach­hal­tig­keit in der Finanz­bran­che. Ziel ist es, Deutsch­land zu einem füh­ren­den Stand­ort für Sus­tainable Finan­ce zu ent­wi­ckeln.

Ein wei­te­res Bei­spiel für regu­la­to­ri­sche Maß­nah­men ist die Offen­le­gungs­ver­ord­nung (Ver­ord­nung (EU) 2019/2088) , die Finanz­markt­teil­neh­mer dazu ver­pflich­tet, Infor­ma­tio­nen über die Berück­sich­ti­gung von Nach­hal­tig­keits­ri­si­ken und -aus­wir­kun­gen in ihren Anla­ge­ent­schei­dun­gen offen­zu­le­gen. Die­se Ver­ord­nung soll Inves­to­ren in die Lage ver­set­zen, fun­dier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und Green­wa­shing zu ver­mei­den.

Quel­le: deutsche-sustainable-finance-strategie.pdf

Vielfalt nachhaltiger Finanzprodukte: Eine Übersicht

Der Markt für nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te hat in den letz­ten Jah­ren ein star­kes Wachs­tum erlebt. Inves­to­ren haben heu­te eine brei­te Palet­te von Pro­duk­ten zur Aus­wahl, die unter­schied­li­che ESG-Kri­te­ri­en und Anla­ge­zie­le berück­sich­ti­gen. Zu den wich­tigs­ten Arten nach­hal­ti­ger Finanz­pro­duk­te gehö­ren:

  • Green Bonds: Green Bonds sind Anlei­hen, deren Erlö­se aus­schließ­lich zur Finan­zie­rung oder Refi­nan­zie­rung von Pro­jek­ten mit posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt ver­wen­det wer­den. Bei­spie­le hier­für sind Pro­jek­te im Bereich erneu­er­ba­re Ener­gien, Ener­gie­ef­fi­zi­enz oder nach­hal­ti­ge Was­ser­nut­zung. Die Inter­na­tio­nal Capi­tal Mar­ket Asso­cia­ti­on (ICMA) hat Green Bond Prin­ci­ples ent­wi­ckelt, die als Stan­dard für die Emis­si­on von Green Bonds die­nen.

  • Social Bonds: Social Bonds ähneln Green Bonds, jedoch wer­den die Erlö­se zur Finan­zie­rung von Pro­jek­ten mit posi­ti­ven sozia­len Aus­wir­kun­gen ver­wen­det. Dies kön­nen bei­spiels­wei­se Pro­jek­te zur Schaf­fung von Arbeits­plät­zen, zur För­de­rung von Bil­dung oder zur Ver­bes­se­rung der Gesund­heits­ver­sor­gung sein. Auch für Social Bonds gibt es von der ICMA ent­wi­ckel­te Social Bond Prin­ci­ples.

  • Sus­taina­bi­li­ty-Lin­ked Loans: Sus­taina­bi­li­ty-Lin­ked Loans (SLLs) sind Kre­di­te, bei denen die Zins­sät­ze an die Errei­chung bestimm­ter Nach­hal­tig­keits­zie­le geknüpft sind. Wenn der Kre­dit­neh­mer die ver­ein­bar­ten Zie­le erreicht, pro­fi­tiert er von nied­ri­ge­ren Zin­sen. SLLs bie­ten Unter­neh­men einen Anreiz, ihre Nach­hal­tig­keits­per­for­mance zu ver­bes­sern.

  • ESG-Fonds: ESG-Fonds sind Invest­ment­fonds, die bei der Aus­wahl von Wert­pa­pie­ren ESG-Kri­te­ri­en berück­sich­ti­gen. Es gibt ver­schie­de­ne Arten von ESG-Fonds, die unter­schied­li­che Schwer­punk­te set­zen. Eini­ge Fonds schlie­ßen bestimm­te Bran­chen oder Unter­neh­men aus, die als nicht nach­hal­tig gel­ten (z.B. Rüs­tungs­in­dus­trie oder Tabak­un­ter­neh­men). Ande­re Fonds inves­tie­ren gezielt in Unter­neh­men, die eine hohe ESG-Per­for­mance auf­wei­sen.

Die Arbei­ter­kam­mer Öster­reich hat eine Stu­die zu nach­hal­ti­gen Finanz­pro­duk­ten ver­öf­fent­licht, die einen kri­ti­schen Blick auf die Umset­zung des EU-Akti­ons­plans Sus­tainable Finan­ce wirft.

Quel­le: Nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te – Arbei­ter­kam­mer

Vielfalt nachhaltiger Finanzprodukte: Eine Übersicht

Der Markt für nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te hat in den letz­ten Jah­ren ein beacht­li­ches Wachs­tum erlebt. Inves­to­ren und Unter­neh­men suchen ver­stärkt nach Mög­lich­kei­ten, Kapi­tal in Pro­jek­te und Initia­ti­ven zu len­ken, die posi­ti­ve öko­lo­gi­sche und sozia­le Aus­wir­kun­gen haben. Eine Viel­zahl von Finanz­pro­duk­ten steht zur Ver­fü­gung, die unter­schied­li­che Ansät­ze und Ziel­set­zun­gen ver­fol­gen. Zu den wich­tigs­ten Kate­go­rien gehö­ren Green Bonds, Social Bonds, Sus­taina­bi­li­ty-Lin­ked Loans und ESG-Fonds.

Green Bonds sind Anlei­hen, deren Erlö­se aus­schließ­lich zur Finan­zie­rung oder Refi­nan­zie­rung von Pro­jek­ten mit posi­ti­ven Umwelt­wir­kun­gen ver­wen­det wer­den. Die­se Pro­jek­te kön­nen bei­spiels­wei­se erneu­er­ba­re Ener­gien, Ener­gie­ef­fi­zi­enz, nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft oder den Schutz der bio­lo­gi­schen Viel­falt umfas­sen. Die Inter­na­tio­nal Capi­tal Mar­ket Asso­cia­ti­on (ICMA) hat die Green Bond Prin­ci­ples (GBP) ent­wi­ckelt, die als inter­na­tio­nal aner­kann­ter Stan­dard für die Emis­si­on von Green Bonds gel­ten. Sie umfas­sen Emp­feh­lun­gen zu den Berei­chen Ver­wen­dung der Erlö­se, Pro­jekt­be­wer­tung und ‑aus­wahl, Manage­ment der Erlö­se und Bericht­erstat­tung.

Social Bonds ähneln Green Bonds, jedoch wer­den die Erlö­se hier zur Finan­zie­rung oder Refi­nan­zie­rung von Pro­jek­ten mit posi­ti­ven sozia­len Aus­wir­kun­gen ver­wen­det. Die­se Pro­jek­te kön­nen bei­spiels­wei­se den Zugang zu grund­le­gen­den Dienst­leis­tun­gen (wie Gesund­heits­ver­sor­gung, Bil­dung, bezahl­ba­rer Wohn­raum), die Schaf­fung von Arbeits­plät­zen oder die För­de­rung von sozia­ler Inklu­si­on umfas­sen. Auch für Social Bonds gibt es Richt­li­ni­en, die Social Bond Prin­ci­ples (SBP), die eben­falls von der ICMA her­aus­ge­ge­ben wer­den.

Sus­taina­bi­li­ty-Lin­ked Loans (SLLs) sind Kre­di­te, deren Kon­di­tio­nen an die Errei­chung bestimm­ter Nach­hal­tig­keits­zie­le (Sus­taina­bi­li­ty Per­for­mance Tar­gets, SPTs) des Kre­dit­neh­mers geknüpft sind. Wenn der Kre­dit­neh­mer sei­ne SPTs erreicht, pro­fi­tiert er von nied­ri­ge­ren Zin­sen oder ande­ren Vor­tei­len. Wer­den die Zie­le ver­fehlt, kön­nen die Zin­sen stei­gen. SLLs bie­ten Unter­neh­men einen Anreiz, ihre Nach­hal­tig­keits­leis­tung kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Die Loan Mar­ket Asso­cia­ti­on (LMA) hat die Sus­taina­bi­li­ty-Lin­ked Loan Prin­ci­ples (SLLP) ent­wi­ckelt, die als Rah­men für die Struk­tu­rie­rung und Umset­zung von SLLs die­nen.

ESG-Fonds sind Invest­ment­fonds, die bei der Aus­wahl ihrer Anla­gen öko­lo­gi­sche, sozia­le und Gover­nan­ce-Aspek­te (ESG) berück­sich­ti­gen. Es gibt ver­schie­de­ne Arten von ESG-Fonds, die unter­schied­li­che Anla­ge­stra­te­gien ver­fol­gen. Eini­ge Fonds schlie­ßen bestimm­te Bran­chen oder Unter­neh­men aus, die als nicht nach­hal­tig gel­ten (z.B. Tabak, Rüs­tung). Ande­re Fonds inves­tie­ren gezielt in Unter­neh­men, die in Bezug auf ESG-Kri­te­ri­en beson­ders gut abschnei­den (Best-in-Class-Ansatz). Wie­der ande­re Fonds ver­su­chen, durch akti­ves Enga­ge­ment mit den Unter­neh­men, in die sie inves­tie­ren, posi­ti­ve Ver­än­de­run­gen zu bewir­ken. Die Arbei­ter­kam­mer bie­tet einen kri­ti­schen Blick auf die Umset­zung des EU-Akti­ons­plans Sus­tainable Finan­ce und beleuch­tet nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te in ihrer Stu­die Nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te – Arbei­ter­kam­mer.

Herausforderungen und Chancen bei der Implementierung von Sustainable Finance

Die Imple­men­tie­rung von Sus­tainable Finan­ce ist mit einer Rei­he von Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den. Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen ist die man­geln­de Daten­ver­füg­bar­keit. Um fun­dier­te Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen tref­fen zu kön­nen, benö­ti­gen Inves­to­ren zuver­läs­si­ge und ver­gleich­ba­re Daten über die ESG-Leis­tung von Unter­neh­men. Aller­dings sind sol­che Daten oft schwer zu beschaf­fen oder nicht in der erfor­der­li­chen Qua­li­tät ver­füg­bar. Unter­neh­men ste­hen vor der Auf­ga­be, ihre ESG-Daten trans­pa­rent und stan­dar­di­siert zu erfas­sen und zu berich­ten.

Ein wei­te­res Pro­blem ist das Green­wa­shing-Risi­ko. Green­wa­shing bezeich­net die Pra­xis, Nach­hal­tig­keits­aspek­te vor­zu­täu­schen oder über­zu­be­wer­ten, um Inves­to­ren anzu­lo­cken. Um Green­wa­shing zu ver­mei­den, ist es wich­tig, kla­re und ver­bind­li­che Stan­dards für die Defi­ni­ti­on und Mes­sung von Nach­hal­tig­keit zu ent­wi­ckeln. Unab­hän­gi­ge Prüf­stel­len kön­nen eine wich­ti­ge Rol­le bei der Über­prü­fung der Nach­hal­tig­keits­aus­sa­gen von Unter­neh­men spie­len.

Auch die feh­len­de Stan­dar­di­sie­rung stellt eine Her­aus­for­de­rung dar. Unter­schied­li­che Defi­ni­tio­nen und Metho­den zur Mes­sung von Nach­hal­tig­keit erschwe­ren den Ver­gleich von nach­hal­ti­gen Finanz­pro­duk­ten und die Bewer­tung ihrer tat­säch­li­chen Aus­wir­kun­gen. Die Ent­wick­lung inter­na­tio­nal aner­kann­ter Stan­dards und Taxo­no­mien ist daher von gro­ßer Bedeu­tung.

Trotz die­ser Her­aus­for­de­run­gen bie­tet Sus­tainable Finan­ce auch erheb­li­che Chan­cen. Unter­neh­men, die sich früh­zei­tig mit Nach­hal­tig­keit aus­ein­an­der­set­zen, kön­nen ihre Repu­ta­ti­on ver­bes­sern und das Ver­trau­en ihrer Stake­hol­der stär­ken. Nach­hal­ti­ge Inves­ti­tio­nen kön­nen auch den Zugang zu neu­en Märk­ten eröff­nen und die lang­fris­ti­ge Wert­schöp­fung stei­gern. Inves­to­ren, die ESG-Kri­te­ri­en berück­sich­ti­gen, kön­nen nicht nur einen posi­ti­ven Bei­trag zur Gesell­schaft leis­ten, son­dern auch ihre Port­fo­li­os diver­si­fi­zie­ren und das Risi­ko redu­zie­ren.

Die Rolle der Technologie bei der Förderung von Sustainable Finance

Tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen spie­len eine zuneh­mend wich­ti­ge Rol­le bei der För­de­rung von Sus­tainable Finan­ce. Künst­li­che Intel­li­genz (KI) kann bei­spiels­wei­se dazu bei­tra­gen, gro­ße Daten­men­gen zu ana­ly­sie­ren und Mus­ter zu erken­nen, die für die Bewer­tung der ESG-Leis­tung von Unter­neh­men rele­vant sind. KI-basier­te Sys­te­me kön­nen auch zur Auto­ma­ti­sie­rung des ESG-Reportings ein­ge­setzt wer­den, wodurch Unter­neh­men Zeit und Kos­ten spa­ren kön­nen.

Die Block­chain-Tech­no­lo­gie kann die Trans­pa­renz und Rück­ver­folg­bar­keit von Lie­fer­ket­ten ver­bes­sern und dazu bei­tra­gen, Green­wa­shing zu ver­hin­dern. Durch die Ver­knüp­fung von Daten­punk­ten in einer mani­pu­la­ti­ons­si­che­ren Ket­te kön­nen Unter­neh­men und Inves­to­ren sicher­stel­len, dass Nach­hal­tig­keits­aus­sa­gen kor­rekt und ver­läss­lich sind.

Big Data ermög­licht die Erfas­sung und Ana­ly­se gro­ßer Men­gen von Umwelt- und Sozi­al­da­ten, die für das Impact Mea­su­re­ment von nach­hal­ti­gen Inves­ti­tio­nen genutzt wer­den kön­nen. Durch die Mes­sung der tat­säch­li­chen Aus­wir­kun­gen von Pro­jek­ten und Initia­ti­ven kön­nen Inves­to­ren ihre Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen opti­mie­ren und sicher­stel­len, dass ihr Kapi­tal einen posi­ti­ven Bei­trag leis­tet.

Auch im Bereich des Risi­ko­ma­nage­ments kön­nen Tech­no­lo­gien ein­ge­setzt wer­den, um ESG-Risi­ken zu iden­ti­fi­zie­ren und zu bewer­ten. KI-basier­te Sys­te­me kön­nen bei­spiels­wei­se Früh­warn­si­gna­le für Umwelt- oder Sozi­al­ri­si­ken erken­nen und Unter­neh­men dabei hel­fen, pro­ak­ti­ve Maß­nah­men zu ergrei­fen. Die Platt­form ESG PRO | Die Platt­form der Bör­sen-Zei­tung für Sus­tainable Finan­ce bie­tet Infor­ma­tio­nen über recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen und nach­hal­ti­ge Finanz­pro­duk­te und könn­te tech­no­lo­gi­sche Aspek­te der Umset­zung von Regu­lie­run­gen behan­deln.

Auswirkungen von Sustainable Finance auf Unternehmen und Gesellschaft

Die Inte­gra­ti­on von Sus­tainable Finan­ce hat weit­rei­chen­de posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen nicht nur auf die Unter­neh­men selbst, son­dern auch auf die Gesell­schaft als Gan­zes. Für Unter­neh­men bedeu­tet die Aus­rich­tung auf Nach­hal­tig­keit oft mehr als nur die Erfül­lung regu­la­to­ri­scher Anfor­de­run­gen. Sie kann zu einer För­de­rung von Inno­va­tio­nen füh­ren, da neue, umwelt­freund­li­che­re oder sozi­al ver­ant­wort­li­che Geschäfts­mo­del­le und Tech­no­lo­gien ent­wi­ckelt wer­den. Inves­ti­tio­nen in Ener­gie­ef­fi­zi­enz oder erneu­er­ba­re Ener­gien, oft finan­ziert durch grü­ne Finanz­pro­duk­te wie Green Bonds, sen­ken lang­fris­tig Betriebs­kos­ten und redu­zie­ren Emis­sio­nen, was direkt zum Kli­ma­schutz bei­trägt. Zudem kann ein star­kes ESG-Pro­fil die Repu­ta­ti­on eines Unter­neh­mens ver­bes­sern und die Bin­dung von Mit­ar­bei­tern und Kun­den stär­ken. Unter­neh­men, die nach­hal­ti­ge Prak­ti­ken inte­grie­ren, sind oft wider­stands­fä­hi­ger gegen­über zukünf­ti­gen Risi­ken, sei es kli­ma­be­dingt oder sozia­ler Natur. Der Zugang zu Kapi­tal von ESG-ori­en­tier­ten Inves­to­ren kann sich eben­falls erleich­tern.

Auf gesell­schaft­li­cher Ebe­ne trägt Sus­tainable Finan­ce maß­geb­lich zur Bewäl­ti­gung glo­ba­ler Her­aus­for­de­run­gen bei. Die Len­kung von Kapi­tal in nach­hal­ti­ge Bran­chen wie erneu­er­ba­re Ener­gien, grü­ne Tech­no­lo­gien oder sozia­le Infra­struk­tur­pro­jek­te sti­mu­liert das Wachs­tum in die­sen Sek­to­ren und führt zur Schaf­fung von Arbeits­plät­zen. Social Bonds bei­spiels­wei­se finan­zie­ren Pro­jek­te in den Berei­chen bezahl­ba­rer Wohn­raum, Bil­dung oder Gesund­heits­we­sen, die direk­te posi­ti­ve sozia­le Aus­wir­kun­gen haben. Durch die Berück­sich­ti­gung von sozia­len und Gover­nan­ce-Kri­te­ri­en för­dern nach­hal­ti­ge Inves­ti­tio­nen auch bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen, Men­schen­rech­te und trans­pa­ren­te Unter­neh­mens­füh­rung welt­weit. Die erhöh­te Trans­pa­renz, die durch ESG-Report­ing und Stan­dards im Sus­tainable Finan­ce Sek­tor ange­strebt wird, ermög­licht es der Zivil­ge­sell­schaft, Unter­neh­men bes­ser zur Rechen­schaft zu zie­hen. Ins­ge­samt unter­stützt Sus­tainable Finan­ce den Über­gang zu einer nach­hal­ti­ge­ren Wirt­schaft und einer gerech­te­ren Gesell­schaft, indem finan­zi­el­le Anrei­ze für posi­ti­ve öko­lo­gi­sche und sozia­le Ent­wick­lun­gen geschaf­fen wer­den.